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.Ersagte, wo die Clymore zu finden seien, nannte die Namenaller Zellenleiter, nannte schließlich auch den Anführer,81der fast den gleichen Namen hatte wie er selbst, nämlichNguyen Van Sam, und meinte, daß es nicht schwer seinwürde, ihn aufzuspüren, er benutze ein Leichtmotorrad,das ganz angeschlagen war, weil er nicht fahren konnteund fortwährend an Autos und Wände stieß.Jetzt konn-te Hauptmann Tan sich mit Sam beschäftigen, erst SamsVerhaftung würde ihn in die Lage versetzen, den Sabota-gering in Saigon zu sprengen.Wie ? Mit Geduld.Haupt-mann Tan hat viel Geduld.Er stellt seine Falle und war-tet ab.Daß es da eine Falle geben müsse, ahnte auch NguyenVan Sam, als er an der verabredeten Stelle vergeblich aufNguyen Van Tam wartete, um mit ihm die letzten Ein-zelheiten für den Anschlag auf das Juspao zu besprechen.Aber er verlor die Ruhe nicht.Es gelang ihm sogar, seineFrau in Sicherheit zu bringen, die gerade nach einer Fehl-geburt im Krankenhaus war.Er ging hin, holte sie herausund gab ihr Anweisung, sich in die Geheimzone zu bege-ben.Er suchte sich einen verläßlichen Stellvertreter undhinterließ ihm eine Menge Aufträge.Mit dem Autobusfuhr er in die Provinz Long An, versteckte sich bei seinerSchwester.Dann beging er den Fehler.Wenn er nicht indie Stadt zurückführe, sagte er, würde er zu allem Übelauch noch den Hauptbestand an Munition verlieren, derin der rue Bay Coc gelagert war.So kehrte er nach Sai-gon zurück und ging in die rue Bay Coc.Nicht ganz einehalbe Stunde später stand er mit gefesselten Händen imBüro des Hauptmanns Tan und hatte Nguyen Van Tamvor sich.82»Verräter! Schuft!« rief er und spuckte ihm ins Ge-sicht.Wortlos ließ Hauptmann Tan den Schuft hinausbrin-gen.Und blieb mit seiner neuen Beute allein.Er löste ihmdie Handfesseln, forderte ihn auf, Platz zu nehmen, botihm eine Zigarette an.»Bravo.Du bist vom Pferd gefallen, aber ich habe Re-spekt vor dir.«Schweigen.»Du bist ein Anführer, ich bin ein Anführer.Also ver-stehen wir uns.Ich selbst verhöre dich.«»Wir verstehen uns überhaupt nicht ! Ich rede nicht !«»Du wirst reden, du wirst reden !«»Ich habe keine Angst vorm Sterben.Ich will sterben.«»Du wirst sterben, du wirst sterben.«»Bekomme ich einen Prozeß ? Erschießt ihr mich ?«»Nein, mein Lieber.Da brauchst du dir keine Hoffnungzu machen.Ich kann dir sagen, was passieren wird & «Und wieder kam der übliche Trick mit dem Lkw.Nurdauerte es diesmal nicht fast zwei Tage.Im Tausch fürdie Erschießung erzählte Nguyen Van Sam alles.Wirk-lich alles.Die zehn Jahre in Hanoi, der Sabotagelehrgang,die neunundzwanzig Anschläge vom 1.März 1965 bis zum10.Juli 1967, der Anschlag auf das Restaurant My Canhinbegriffen.Fünfundzwanzig Tote in wenigen Sekunden,achtundfünfzig Tote und hundertsechsundneunzig Ver-wundete in kaum mehr als zwei Jahren.»Verstehen Sie, Hauptmann Tan, meine Vorgesetztenverlangen mindestens zehn Aktionen im Monat, manch-83mal auch zwanzig, meine Genossen sind nicht ausgebildet,also muß ich alles allein machen.«»Ich verstehe, mein Lieber, ich verstehe.Aber erzähleweiter.«»Ich erzähle schon weiter, Hauptmann.Aber Sie müs-sen auch Ihr Wort halten.Werde ich wirklich erschos-sen ?«»Ich schwör s, mein Lieber.Du wirst erschossen.«François wird den Hauptmann Tan nachher anrufen.Dann erfahre ich, wann ich ihn sehen kann.2.Dezember.Nachts haben sie ihn mich sehen las-sen.Für zehn Uhr abends haben sie mich bestellt, eineStunde vor Ausgangssperre.Als das Taxi am Gebäudeder Sonderpolizei vorfuhr, stürzten acht Polizisten her-bei und rissen Türen, Motorhaube, Gepäckraum auf, siesuchten Sprengladungen.Der Taxifahrer bekam einenfürchterlichen Schrecken und schrie.Dann mußten wiruns hintereinander aufstellen, ich, Moroldo und der Dol-metscher, und so gingen wir in die Hölle hinein, unter ei-ner Eskorte von Schnellfeuergewehren.Die Hölle war einHof, ein Korridor, dann eine Treppe, die zum Büro desHauptmanns Tan führte
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