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.Aber bevor sie antworten konnte, klopfte es draußen andie Fensterscheibe, wie ein Blitzableiterdraht nie an dieScheibe klopfen würde.Bloch hatte es schon einen Augenblickvorher gewußt.Die Pächterin machte das Fenster auf.Draußen stand einZollwachebeamter, der für den Heimweg in den Ort um einenSchirm bat.Bloch meinte, er könne gleich mitgehen, und ließsich von der Pächterin den Schirm geben, der unter derArbeitshose am Türrahmen hing.Er versprach, ihn amnächsten Tag zurückzubringen.Solange er ihn nichtzurückgebracht hatte, konnte nichts dazwischenkommen.Auf der Straße spannte er den Schirm auf; der Regenprasselte gleich so laut, daß er nicht hörte, ob sie ihm etwasgeantwortet hatte.Der Zollwachebeamte kam an der Hauswand entlang unter den Schirm gelaufen, und sie gingenweg.Nach ein paar Schritten wurde im Wirtshaus das Lichtabgeschaltet, und es wurde völlig finster.Es war so finster, daßsich Bloch die Hand vor die Augen hielt.Hinter der Mauer, ander sie gerade vorbeigingen, hörte er ein Schnauben vonKühen.Etwas lief an ihm vorbei.Das Laub neben der Straßeraschelte.»Jetzt wäre ich fast auf einen Igel getreten!« rief derZollwachebeamte.Bloch fragte ihn, wie er denn den Igel imFinstern gesehen habe.Der Zollwachebeamte antwortete: »Dasgehört zu meinem Beruf.Wenn man nur eine Bewegung siehtoder ein Geräusch hört, muß man fähig sein, den Gegenstandzu erkennen, von dem Bewegung oder Geräusch stammen.Sogar ein Gegenstand, der sich am äußersten Rand derNetzhaut bewegt, muß erkannt werden, ja, es muß sogarmöglich sein, seine Farbe festzustellen, obwohl man Farbeneigentlich nur im Mittelpunkt der Netzhaut vollständig sehenkann.« Mittlerweile hatten sie die Häuser an der Grenze hintersich gelassen und gingen auf einem Abkürzungsweg nebendem Bach her.Der Weg war mit einem Sand bestreut, derheller wurde, je mehr Bloch sich an die Finsternis gewöhnte.»Freilich sind wir hier ziemlich unbeschäftigt«, sagte derZollwachebeamte.»Seitdem die Grenze vermint ist, findet keinSchmuggel mehr statt.So läßt die Angespanntheit nach, manwird müde und kann sich nicht mehr konzentrieren.Und wenndoch einmal etwas passiert, reagiert man nicht einmal.«Bloch sah etwas auf sich zulaufen und trat hinter denZollwachebeamten.Ein Hund lief an ihm vorbei und streifteihn.»Wenn dann einer einem in den Weg kommt, weiß man nichteinmal, wie man ihn fassen soll.Man steht von vornhereinfalsch, und wenn man einmal richtig steht, verläßt man sichdarauf, daß der Kollege neben einem ihn kriegen wird, während der Kollege sich darauf verläßt, daß man selber ihnkriegt  und der Betreffende entwischt.« Entwischt? Blochhörte, wie der Zollwachebeamte unter dem Regenschirm nebenihm Luft holte.Hinter ihm knirschte der Sand, er drehte sichum und sah den Hund zurückkommen.Sie gingen weiter, derHund lief mit und schnupperte in seinen Kniekehlen.Blochblieb stehen, brach neben dem Bach einen Haselnußzweig abund jagte ihn weg.»Wenn man sich gegenübersteht«, fuhr der Zollwachebeamtefort, »ist es wichtig, dem andern in die Augen zu sehen.Bevorer losläuft, deuten die Augen die Richtung an, in die er laufenwird.Zur gleichen Zeit muß man aber auch seine Beinebeobachten.Auf welchem Bein steht er? In die Richtung, indie das Standbein zeigt, wird er dann davonlaufen wollen.Willder andre einen aber täuschen und nicht in diese Richtunglaufen, so wird er, gerade bevor er losläuft, das Standbeinwechseln müssen und dabei so viel Zeit verlieren, daß mansich inzwischen auf ihn stürzen kann.« Bloch schaute zumBach hinunter, den man zwar rauschen hörte, aber nicht sah.Aus einem Gebüsch flog ein schwerer Vogel auf.In einemHolzverschlag hörte man Hühner scharren und mit denSchnäbeln innen gegen die Bretterwand klopfen.»Eigentlichgibt es keine Regel«, sagte der Zollwachebeamte.»Man ist jaimmer im Nachteil, weil der andere einen ebenso beobachtetund sieht, wie man auf ihn reagieren wird.Man kann immernur reagieren.Und wenn er zu laufen anfängt, wird er schonnach dem ersten Schritt die Richtung ändern, und man hatselber auf dem falschen Fuß gestanden.«Inzwischen waren sie wieder auf die asphaltierte Straßegekommen und näherten sich dem Ortseingang.Sie traten hierund da auf aufgeweichtes Sägemehl, das vor dem Regen bisauf die Straße geweht worden war.Bloch fragte sich, ob derZollwachebeamte deswegen so ausführlich von etwas redete, das man auch mit einem Satz erledigen konnte, weil er damitetwas anderes sagen wollte.: Er hat auswendig gesprochen9 ,dachte Bloch [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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