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.Was soll das?«Der Wagen raste mit zunehmender Geschwindigkeit eine Nebenstraße hinunter.Jane fuhr hoch und redete protestierend auf den Chauffeur ein.Dieser lachte bloß und erhöhte das Tempo.Jane ließ sich wieder in den Sitz zurücksinken.»Ihre Spione hatten Recht«, lachte sie.»Da haben wir den Salat.Ich denke, je länger ich meine Rolle spiele, desto besser ist es für die Sicherheit der Großherzogin.Auf alle Fälle müssen wir genug Zeit gewinnen, dass sie heil nach London kommt.«Die drohende Gefahr ließ Janes Herz höher schlagen.Der Gedanke an ein Bombenattentat hatte ihr missfallen, doch diese Art Abenteuer appellierte an ihre sportlichen Instinkte.Plötzlich hielt der Wagen mit quietschenden Reifen.Ein Mann sprang auf das Trittbrett.Er hielt einen Revolver in der Hand.»Hände hoch«, zischte er.Prinzessin Poporenskys Hände fuhren blitzschnell in die Höhe, Jane hingegen blickte den Mann bloß verächtlich an und ließ die Hände im Schoß ruhen.»Fragen Sie ihn, was dieses empörende Benehmen zu bedeuten hat«, sagte sie auf Französisch zu ihrer Begleiterin.Ehe diese jedoch dazu kam, zu antworten, fiel ihr der Mann ins Wort und überschüttete die beiden Frauen mit einem Redeschwall in irgendeiner fremden Sprache.Jane, die kein Wort verstand, zuckte bloß die Achseln und schwieg.Der Chauffeur war unterdessen von seinem Sitz geklettert und neben den anderen Mann getreten.»Würde sich die hochedle Dame bitte herausbemühen?«, fragte er grinsend.Den Blumenstrauß wieder dicht vor ihr Gesicht haltend, stieg Jane aus dem Wagen.Prinzessin Poporensky folgte ihr.»Würde die hochedle Dame nun bitte hier langkommen?« Jane nahm keine Notiz von dem unverschämten Ton des Mannes, sondern ging aus freien Stücken auf ein niedriges, verwinkeltes Haus zu, das etwa hundert Meter entfernt von der Stelle, wo der Wagen gehalten hatte, stand.Die Straße war eine Sackgasse, die in der Zufahrt zu diesem offensichtlich unbewohnten Gebäude mündete.Der Mann, der noch immer mit seinem Revolver herumfuchtelte, marschierte dicht hinter den beiden Frauen her.Als sie die Vortreppe hinaufstiegen, drängte er sich an ihnen vorbei und riss links eine Tür auf.Sie führte in ein leeres Zimmer, in das man lediglich einen Tisch und zwei Stühle gestellt hatte.Jane trat ein und setzte sich.Anna Michaelowna folgte ihr.Der Mann schlug die Tür zu und drehte den Schlüssel im Schloss.Jane ging zum Fenster und blickte hinaus.»Ich könnte natürlich hinausspringen«, meinte sie, »aber ich würde nicht weit kommen.Nein, vorläufig müssen wir wohl hier bleiben und uns mit unserer Lage abfinden.Ob die uns wohl etwas zu essen bringen werden?«Etwa eine halbe Stunde später wurde ihre Frage beantwortet.Eine große Terrine dampfender Suppe wurde hereingebracht und vor sie auf den Tisch gestellt.Dazu gab es zwei Stück trockenes Brot.»Nicht gerade ein fürstliches Mahl«, bemerkte Jane fröhlich, während die Tür wieder von außen verschlossen wurde.»Wollen Sie anfangen oder soll ich?«Die Prinzessin Poporensky winkte schon bei dem Gedanken an Essen entsetzt ab.»Wie könnte ich einen Bissen hinunterbringen? Wer weiß, in welcher Gefahr sich meine Herrin womöglich befindet?«»Ach, der passiert nichts«, entgegnete Jane trocken.»Ich mache mir eher Sorgen um meine eigene Person.Wissen Sie, diese Leute werden ganz und gar nicht erfreut sein, wenn sie merken, dass sie die Falsche erwischt haben.Ja, sie könnten sogar ausgesprochen unangenehm werden.Nun, ich werde eben so lange wie möglich die hoheitsvolle Großherzogin mimen und, falls sich eine Gelegenheit bietet, schleunigst verschwinden.«Jane hatte Hunger und aß die Suppe allein auf.Sie hatte einen etwas komischen Beigeschmack, aber sie war heiß und gut gewürzt.Hinterher fühlte sich Jane schläfrig.Die Prinzessin Poporensky schien lautlos vor sich hin zu weinen.Jane setzte sich möglichst bequem auf dem unbequemen Stuhl zurecht und ließ den Kopf auf die Brust sinken.Nach wenigen Minuten war sie fest eingeschlafen.Jane schreckte aus ihrem Schlaf hoch.Irgendwie war ihr zu Mute, als hätte sie sehr lange geschlafen.Sie spürte einen unangenehmen, dumpfen Druck im Kopf.Und dann sah sie plötzlich etwas, das sie ruckartig hellwach werden ließ.Sie hatte das leuchtend rote Kleid an.Sie richtete sich auf und schaute sich um.Ja, sie saß noch immer in dem Zimmer in dem leeren Haus.Alles war noch genauso wie zu dem Zeitpunkt, als sie eingeschlafen war mit Ausnahme von zwei Tatsachen.Erstens, die Prinzessin Poporensky saß nicht mehr auf dem anderen Stuhl.Und Tatsache Nummer zwei, ihre eigene unerklärliche Verwandlung.Ich kann das Ganze nicht geträumt haben, dachte Jane, denn hätte ich es geträumt, dann wäre ich nicht hier.Als sie einen Blick zum Fenster warf, kam ihr ein weiterer bedeutsamer Umstand zu Bewusstsein.Bei ihrer Ankunft hatte strahlende Sonne durchs Fenster geschienen.Jetzt warf das Haus einen langen Schatten auf die sonnenbeschienene Einfahrt.Das Haus blickt nach Westen, überlegte sie.Als ich einschlief, war es Nachmittag.Also muss es jetzt früh morgens sein.Also war ein Schlafmittel in der Suppe.Also – ach, ich weiß nicht.Das Ganze ist verrückt.Sie erhob sich und ging zur Tür.Diese war unversperrt.Jane durchsuchte das Haus.Es war still und leer.Jane drückte die Handflächen gegen ihren schmerzenden Kopf und versuchte nachzudenken.Da fiel ihr Blick auf eine zerrissene Zeitung, die neben der Eingangstür lag.Eine dicke Schlagzeile stach ihr ins Auge.Amerikanische Gangsterbraut in England, las sie.Das Mädchen im roten Kleid.Sensationeller Überfall beim Wohltätigkeitsbasar in »Orion House«.Mit wankenden Knien trat Jane in die Sonne hinaus und ließ sich auf den Eingangsstufen nieder.Während sie las, wurden ihre Augen immer größer.Der Bericht schilderte knapp folgenden Tatbestand: Unmittelbar nach der Abfahrt der Großherzogin Pauline hatten drei Männer und eine junge Frau in einem roten Kleid plötzlich Schusswaffen gezogen und damit die Menge in Schach gehalten.Sie hatten die hundert Perlen an sich genommen und in einem schnellen Sportwagen die Flucht ergriffen.Bisher war noch keine Spur von ihnen gefunden worden
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