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.Er wohnt, das muss ich einfach sagen, großzügig.Kein Wunder, dass er nicht zu mir wollte.Er lebt in einem weitläufigen Loft mit Blick über die Bostoner Innenstadt.Er hilft mir aus dem Mantel und macht eine einladende Handbewegung.„Sieh dich um, ich bin gleich bei dir.“ Dann verschwindet er dem Geräusch nach in der Küche.Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, und nehme seine Bleibe in Augenschein.Der Größe nach zu urteilen nimmt die Wohnung die gesamte oberste Etage ein.Wände gibt es so gut wie keine, dafür Betonsäulen und Glas.Eine bodenlange Fensterfront umgibt das Loft und bietet eine fantastische Aussicht.Von seinem Wohnzimmer aus kann man über den Innenhafen bis zu den Harbor Inseln sehen, die normalerweise von einer dichten Nebelfront verdeckt sind.Statt Räume gibt es Inseln, wie den Koch- oder Wohnbereich.Letzterer besteht aus zwei dunkelbraunen Ledersofas und einem Tisch.Der Boden ist aus grauem Beton, dem kleine Kiesel untergemischt sind.Je tiefer ich in Carters Reich eindringe, desto mehr wundere ich mich, wo er seine Sachen ablegt.Es gibt überhaupt keine Regale oder Schränke.Die Küche ist von bunten Glasbausteinen umgeben, der einzigen Farbe in dem Einerlei aus Grau und Weiß.Sie bilden eine Mauer aus Blau-, Türkis- und Grüntönen.Sonnenstrahlen durchbrechen die Wand.Als ich den Glaswall umrunde, ist die Edelstahlküche in ein atemberaubendes Farbenmeer getaucht.Carter reicht mir ein Glas O-Saft und deutet auf die Sofas bei den Fenstern.Doch ich bin mit meiner Inspektion noch nicht fertig.Hinter der Küche liegt der Schlafbereich, der in seiner Einfachheit geradezu spektakulär ist.Das schlichte Doppelbett befindet sich auf einer kleinen Empore, die man über zwei breite Stufen erreicht.Statt zum Meer sieht man hier Richtung Back Bay auf den Charles River.Ich kann mir nicht mal vorstellen, wie das nachts mit all den Lichtern aussehen muss.Allmählich begreife ich, wie die Wohnung geschnitten ist.Obwohl das Gebäude quadratisch ist, hat es einen runden Kern, wie ein Leuchtturm.Darin befinden sich Treppenhaus und Aufzug.Das Loft umgibt diesen Kern.Als ich das Schlafzimmer verlasse, lande ich wieder im Eingangsbereich.Eine Treppe windet sich in das darunter liegende Stockwerk, was bedeutet, dass er mehr als eine Etage eingenommen hat.Das Badezimmer befindet sich wie die Aufzüge im Zentrum des Lofts, ein Dachfenster versorgt den Raum mit Licht.Bei genauerem Hinsehen entdecke ich Einbauschränke, die so geschickt in die Wand in der Mitte des Lofts eingelassen sind, dass ich sie kaum ausmachen kann.So etwas wie diese Wohnung habe ich noch nie gesehen, darum versuche ich gar nicht erst, auf cool zu machen.„Wow, das ist …“ Ich schüttle den Kopf.„Auf dem Dach befindet sich eine begrünte Terrasse, möchtest du sie sehen?“Und ob ich das will.Er schiebt eine breite Fenstertür zur Seite, die auf einen verglasten Balkon führt, der die gesamte Etage ummantelt.Von dort führt eine gesicherte Metalltreppe auf das Dach.Oben muss man einen Steg überqueren, der auf eine Insel in der Mitte des Dachs führt, die wie ein Zen-Garten angelegt ist.Umgeben ist das Ganze von Wasser, einem flachen Infinity-Pool – oder besser See.Es sieht aus, als würde das Wasser an den Seiten des Gebäudes hinablaufen, weil es keinen sichtbaren Rand gibt.Das ist ja der Sinn von Infinity-Pools.„Unglaublich“, sage ich, als wir die Mitte erreicht haben.Die Terrasse ist aus ausgeblichenem Hartholz, umgeben von robusten Dachpflanzen wie Schafgarbe, wildem Thymian und Glockenblumen.Außerdem wachsen dort Gräser, von denen ich das Leim- und Seifenkraut kenne.Dahinter liegt der See, der mit Kois bestückt ist.Auf dem Deck stehen zwei Teakholzliegen und eine breite Korbcouch mit einem geflochtenen Baldachin.Die Couch erinnert mich an eine Muschel aus Flechtwerk.Man kann sich darin verkriechen und ist von drei Seiten vor dem Wind geschützt.„Das ist wunderschön, so …“ Ich suche nach den richtigen Worten, etwas, das nicht so profan klingt, „… friedlich.“„So ist es.“ Er nickt und nimmt in der Muschel Platz.Trotz ihrer Geräumigkeit wirkt sie mit Carter auf einmal wie eine Räuberhöhle.Bei dem Gedanken muss ich lächeln und setze mich zu ihm.Während wir schweigend die Aussicht genießen, gehen meine Gedanken auf Wanderschaft.Einmal mehr komme ich nicht umhin, Carter und Avery zu vergleichen, obwohl die beiden kaum unterschiedlicher sein konnten.Das Verrückte ist, dass ich mich Carter innerlich näher fühle, als Avery.Und das, obwohl wir uns seit Wochen in den Laken wälzen.Dennoch habe ich nicht das Gefühl, Avery zu kennen und ich bezweifle, dass er viel über mich weiß [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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