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.Ein Nichtsnutz.Aber dieses eine Mal in meinem Leben fandich mich mit dieser Rolle ab.Die Navy-Leute wollten mir klar machen, welcher Mediensturm übermeine Geiselnahme hereingebrochen war.Das hatte auch Andrea ver-sucht, als ich mit ihr telefonierte.Aber wirklich begriffen hatte ich dasalles noch nicht.Schon am ersten Tag, auf der Boxer, saß ich an einemTisch in der Messe, als ich Stimmen hörte, die mir sehr vertraut vorka-men.Erstaunt drehte ich mich um: Auf dem Satelliten-TV des Schiffserkannte ich die Gesichter meiner Nachbarn, meiner Kinder, der Mit-arbeiter von Maersk.Ich drehte dem Bildschirm den Rücken zu.EinNavy-Lotse fragte erstaunt: »Wollen Sie es denn nicht sehen?«»Ich kenne die Geschichte schon«, sagte ich.»Und ich will sie nichtnochmal hören.«Am Abend bevor die Bainbridge in Mombasa einlaufen sollte, hörte icheine Mitteilung über den Lautsprecher, dass es eine Kursänderunggegeben habe.Das Schiff sei zu einem anderen amerikanischen Schiffgerufen worden, der Liberty Sun, die von Piraten angegriffen werde.Zufällig traf ich kurz darauf Captain Frank, der sich dafür entschuldigte,dass er mich nun doch nicht sofort zum Wiedersehen mit meinerBesatzung bringen könne.»Das macht überhaupt nichts«, sagte ich.»Holen Sie sie raus.Retten Sie die Seeleute.« Wir erreichten die LibertySun und jagten die Piraten in die Flucht, dann drehten wir wieder inRichtung Kenia ab und legten unter strengen Sicherheitsvorkehrungenund höchster Medienaufmerksamkeit im Hafen von Mombasa an.AmFreitagmorgen um 4.00 Uhr ging ich von Bord der Bainbridge.Zu diesem Zeitpunkt waren die SEALs längst von Bord gegangen und inder Nacht verschwunden, unbeachtet und ohne Pauken und Trompeten. NEUNZEHNn und vor unserem Farmhaus kochte der Mediensturm wieder hoch.Alison ging vor die Haustür und gab eine Erklärung ab.Sie machteIden Reportern klar, dass die Familie Phillips am Ostersonntag in Ruhegelassen werden wolle.Zugleich gingen massenhaft Anrufe ein.SenatorPatrick Leahy rief an und berichtete Andrea, dass die Leute auf demParkplatz der Kirche spontan zu tanzen angefangen hätten, als sie dieNeuigkeit erfahren hatten.Die TV-Nachrichtenmoderatorin Diane Saw-yer rief an, um ihr zu sagen, dass sie Purzelbäume geschlagen hätte.Un-sere Senatoren und der Gouverneur von Vermont und viele andere, diemeine Familie so sehr unterstützt hatten, riefen an, um ihre Freude überden glücklichen Ausgang mitzuteilen.Am späten Sonntagabend wurde Andrea von Präsident Obamaangerufen.»Ich habe gerade mit Ihrem Mann telefoniert«, sagte er.»Das heißt, ich bin nur die Nummer zwei auf Ihrer Liste?«, fragteAndrea scherzhaft.Obama lachte.Andrea wusste, welch großen Anteil er an meiner Befreiung gehabthatte, und wollte ihm dafür ihren wärmsten Dank aussprechen;gleichzeitig war ihr auch klar, dass dieser Mann der Präsident war unddass sie ihm mit Respekt und formellem Umgangston begegnen musste.Der Präsident erklärte ihr, »die ganze Nation hat für Sie gebetet«.Er seisehr froh, dass alles gut ausgegangen sei  und dass ich am Telefon rechtmunter geklungen habe.»Ich konnte ihm gar nicht genug für uns beidedanken«, erzählte mir Andrea.»Aber ich erinnere mich noch, dass ichsagte, : Mein Osterkorb ist heute reich gefüllt worden9.« Ich finde es ab-solut erstaunlich, dass er sich die Zeit nahm, nicht nur mich, sondernauch meine Familie in Vermont anzurufen. 278/289Nun strömten die Menschen in unser Haus, um zu feiern.Aber Andreahatte in den letzten Tagen ein Wechselbad der Gefühle erlebt; die enormeErleichterung bei meiner Befreiung hatte sie nun völlig erschöpft.»Eswar, als würde der Stöpsel in der Wanne gezogen.Meine ganze Energieund Kraft flossen davon«, sagte sie.»Ich wollte nur noch mit denKindern allein sein.« Zusammen mit Alison plante sie, wie sie die Leutewieder nach Hause schicken konnten.Eine ihrer Freundinnen merkte so-fort, dass Andrea wieder die Alte war, als sie sie ein paar Stunden nachder guten Nachricht in einem anderen Zimmer aufschreien hörte: »WERHAT COLA AUF MEINEM TEPPICH VERSCHÜTTET?« Andrea kannsich daran zwar nicht mehr erinnern, aber es klingt ganz nach ihr.Für siewar es eine Erleichterung, sich wieder mit ganz alltäglichen Dingen be-fassen zu können: Hatten alle genug zu essen? Wer bringt meinen ganzenHaushalt durcheinander?Die Befreiung brachte Andrea dem Glauben wieder näher  oder ließsie ihn wiederfinden, da sie ihn seit einiger Zeit gewissermaßen »verlegt«hatte, wie sie es ausdrückte.»Ich glaube nicht an den strafenden Gott,der dir jede Sünde nachträgt«, erklärte sie.»Aber ich glaube an den Gottder Liebe.Bei mir klingt das ungefähr so: : Lieber Gott, ich bin nichtgrade dein größter Fan, aber jetzt schulde ich dir was.9 Und ich habe vor,meine Schuld auch einzulösen.«Ich wurde am Ostersonntag befreit und flog am darauf folgenden Freit-ag nach Hause.Der [im April 2012 verstorbene] Eigentümer von Maerskstellte mir seinen Privatjet zur Verfügung, so dass die Reise, die nor-malerweise 45 Stunden gedauert hätte, nur 18 Stunden dauerte.In denüber 30 Jahren zur See war ich so oft von allen möglichen Orten auf derErde nach Vermont zurückgekehrt, aber dieses Mal war es eine ganz an-dere Erfahrung.Das hatte nicht nur mit dem luxuriösen Jet und demDirektflug zu tun, sondern auch mit der Vorfreude, meine Liebenwiederzusehen.Ich saß im Jet, nippte an einer Cola, schaute auf dieWolken hinunter und stellte mir den Augenblick vor, wenn ich sie endlichwiedersah. 279/289Andrea erzählte mir, dass sie mit Dan und Mariah zu meinem Flugzeughinausgegangen sei, nachdem es gelandet war.Unterwegs habe Mariahgesagt, »Mom, ich muss jetzt einfach loslaufen!« Andrea sagte: »Dannlauf doch los!« Mariah rannte voraus, genauso, wie sie es als kleines Mäd-chen immer getan hatte.Und ich sah Mariah, die sich einfach durch dieZollbeamten drängte und sich mir in die Arme warf [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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